Das Neugotische Schloss Sychrov (Sichrow), einst Residenzschloss der aus Frankreich stammenden Fürsten Rohan, mag man aus den Märchen „Prinzessin Goldhaar“ und „Wettstreit im Schloss“ kennen.
Die Geschichte des Ortes, an dem heute das Schloss steht, reicht bis ins 15. Jh. zurück. Vordem stand hier eine gotische Veste, die im Dreißigjährigen Krieg jedoch verwüstet wurde. Dann erwarb Albrecht von Waldstein (Wallenstein) die verödete Herrschaft. Nach der Ermordung des Generalissimus in Eger wurde Sychrov konfisziert, 1669 kauften es die Ritter Lamotte von Frintropp.
Das ursprünglich zweistöckige Barockschloss Sychrov erfuhr später einen klassizistischen und neugotischen Umbau. Sein romantisches Aussehen wurde namentlich vom fürstlichen Bauherrn Josef Pruvota geprägt. Die Wände des Schlosses zieren eine wertvolle Ahnen-Galerie der Fürsten Rohan und Gemälde französischer Könige. Das Schloss birgt u.a. die größte Sammlung französischer Portraitmalerei. Die meisten Räume tun sich mit üppigen Schnitzereien hervor. Die Schlossgemächer sind mit ursprünglichen Möbeln, Gemälden und weiteren Wohnaccessoires ausgestattet. In der Schlossanlage steht auch das Gebäude der Gebietsdenkmalverwaltung mit A.-Dvořák-Gedenktafel.
Auf Schloss Sychrov finden regelmäßig Ausstellungen und diverse Veranstaltungen statt, nächtliche Schlossbesichtigungen nicht ausgeschlossen. Auch der ausgedehnte englische Park ist sehenswert, unter anderem mit einer attraktiven Schau freifliegender Raubvögel, begleitet von fachkundigen Erläuterungen durch einen professionellen Falkner über die Geschichte der Falknerei bei uns und in aller Welt.