Besuchen Sie mit uns 15 technische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten in Jablonec und der breiteren Region. Die vielfältige Auswahl umfasst Aussichtstürme, Wasserwerke, Museen, Eisenbahnlinien und eine Windmühle. Alle Orte sind für die Öffentlichkeit zugänglich und sind ein großartiges Ausflugsziel, egal ob Sie zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind. Sie werden sich selbst davon überzeugen, dass unsere Region nicht nur Naturschönheiten, sondern auch technische Köstlichkeiten zu bieten hat.
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1. Jablonecer Talsperre – Wasserreservoir Mšeno
Es ist vom Genfer See Richtung Osten die größte städtische Wasserfläche und lädt ganzjährig zu aktiver Erholung ein. Technikliebhaber interessiert sicher der besondere Stollen, der Bestandteil der perfekten technischen Lösung des Regulationssystems ist.
Die 1906–1909 von der Prager Baufirma Franz Schön und Söhne am Mšenský-Bach errichtete Talsperre gehört zu einem ganzen System von Stau- stufen zur Regulierung des Durchflusses im Gebiet der Lausitzer Neiße. Die Lieferung und Montage der Stahlkonstruktionen übernahm die Liberecer Fir- ma Christian Linser. Der nach dem letzten Entwurf von Prof. Dr. Ing. Intze aus Aachen ausgeführte Bau gilt als dessen vollkommenstes Werk. Es wurde in dem breiten Tal in einem charakteristischen Bogen mit dem Krümmungsradius von 350 m, einer Höhe von 20 m über dem Fundament und der Länge 425,5 m an der Krone errichtet. Es gehört zu den bedeutenden Wasserbauten, die zum technischen Kulturdenkmal ausgezeichnet wurden. Das zur Zeit der Entstehung „Talšperk“ genannte Staubecken wurde zum Erholungsgebiet der Stadt.
KONTAKT: www.jablonec.com, +420 774 667 677, info@jablonec.com
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historické foto hráze
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foto Matyáš Gál
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foto Matyáš Gál
2. Museum für Glas und Bijouterie in Jablonec nad Nisou
Das Jablonecer Museum für Glas und Bijouterie hat neben den ständigen Ausstellungen auch kurzfristige und Workshops. Es zeigt den Besuchern das zarteste und schönste der tschechischen Kunst und Industrie. Für die kleinen und großen Besucher gibt es interaktive Exponate, ein phosphoreszierendes Aquarium, eine bewegliche Spiegelwand, ein Perlenzug usw.
Das Museum lädt Sie in drei ständige Ausstellungen ein. Eine widmet sich dem tschechischen Glas und ist die größte Glasaustellung in Tschechien, die zweite zeigt die einzigartige und weltbekannte Jablonecer Bijouterie. Seit 2022 wurde eine Erlebnisausstellung „World of Wonders“ von Weihnachtsschmuck aus Glas zugänglich gemacht, WoW!
Das Museum befindet sich in einem floralen Jugendstilgebäude, das früher der Exportfirma Zimmer & Schmidt gehörte. Der Bau wurde vom Jablonecer Architekten und Baumeister Emilian Herbig projektiert und ausgeführt. Dieses typische Beispiel des Jablonecer Jugendstils wurde 1958 in das Verzeichnis der staatlich geschützten Denkmäler auf- genommen. Seit 2020 ziert das Hauptgebäude ein attraktiver gläserner Anbau in Form eines gläsernen Kristalls, eines geschliffenen Bijouteriesteins. Er symbolisiert die Ausrichtung des Museums und verleiht der ganzen Umgebung, die sich in den polierten Glaswänden spiegelt, einen neuen architektonischen Charakter.
KONTAKT: Muzeum skla a bižuterie – www.msb-jablonec.cz, +420 778 527 123, info@msb-jablonec.cz
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foto Muzeum skla a bižuterie
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foto Muzeum skla a bižuterie
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foto Muzeum skla a bižuterie
3. Paternoster im Jablonecer Rathaus
Der Paternoster im Jablonecer Rathaus, eine technische Rarität (1933), wurde in Kooperation mit Denkmalschützern rekonstruiert, und ist nun voll funktionsfähig.
Im 19. Jahrhundert erfand der Liverpooler Architekt Peter Ellis den Umlaufaufzug mit ununterbrochener Kette der Kabinen. Das erste Exemplar wurde 1884 in London in Betrieb genommen. Während der ersten tschechoslowakischen Republik erschienen auch hier solche Aufzüge. Im Bezirk Liberec sind aktuell noch drei im Betrieb. Der Paternoster im Jablonecer Rathaus, eine technische Rarität, wurde in Kooperation mit Denkmalschützern rekonstruiert, und ist nun voll funktionsfähig. Bei der Rekonstruktion wurden alle 14 Kabinen demontiert und sind bis auf die Stahlkonstruktion komplett neu, aber mit stilgetreuem Bodenbelag und Messingleisten sowie hölzernen Griffen mit Messingteilen, ganz im ursprünglichen Sinne des Gebäudes. Das hatte der bedeutende Architekt Karl Winter im damals modernem Stil mit Elementen des Konstruktivismus und Funktionalismus projektiert. Das Jablonecer Rathaus war bei seiner Einweihung 1933 eines der modernsten Gebäude. Davon zeugen auch gleich mehrere Aufzüge. Der Personenbeförderung dienten ein Personenaufzug an der nordwestlichen Treppe und eben der Paternoster an der Haupttreppe, der bis heute von den Besuchern des Jablonecer Rathauses genutzt wird.
Öffnungszeiten siehe Sprechzeiten des Jablonecer Rathauses
KONTAKT: www.mestojablonec.cz, +420 483 357 111, informace@mestojablonec.cz
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foto Josef Hurta
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foto Matyáš Gál
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4. Museum der Perlenfertigung in Jablonec nad Nisou
Das spezielle Museum der Perlenfertigung zeugt von der langjährigen Tradition und der Erfahrung der Glasmeister. Es erfreut Liebhaber von Technik und Geschichte und Bewunderer der Perlen. Die Firma G&B beads, die das Museum betreibt, gehört zu den größten Glasperlenproduzenten in Tsche-chien.
Sie bietet Exkursionen in die Produktion und Kreativwerkstätten für Kinder und Erwachsene an. Sie schuf eine einzigartige Galerie von zeitgenössischen Fotografien und Material dazu, wo und wie vor mehr als 300 Jahren die originellen böhmischen Glasperlen entstanden. Die Ausstellung zeigt historische und aktuelle Pressen, einige Typen von Schleif- und Poliermaschinen, Maschinen zum Auffädeln, Maschinen und Hilfs- mittel für die Produktion von Perlen, Musterkollektionen aus verschiedener Zeit, eine Sammlung gewundener Glasperlen, Bijouterie, Glasnadeln und Glasbroschen. An die Ausstellung von Glasmaschinen schließt sich eine Exkursion in verschiedene Betriebsteile an. Das ermöglicht einen Blick in die aktuelle Produktion von Glasperlen sowie Rohstoffe, Formen, Glastypen, Arten der Perlen und die technologischen Verfahren kennenzulernen. Die Besucher betrachten die Rumpelmaschinen und erfahren, wie die Perlen manuell oder automatisch geschliffen werden. Sie besichtigen den Polierprozess der Perlen im elektrischen Förderbandofen und erkennen, wie viel Arbeit und handwerklicher Verstand in einer einzigen Perle steckt.
Exkursionstermine müssen zuvor reserviert werden. Parkplatz für Autos und Busse auf dem Gelände di- rekt neben dem Hauptgebäude.
KONTAKT: G&B beads – www.muzeumkoralku.cz, +420 483 317 929, info@gbbeads.cz
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historické foto – G&B beads
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foto G&B beads
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foto G&B beads
5. Aussichtsturm auf dem Proseč-Kamm
Der Proseč-Kamm liegt zwischen den Städten Liberec und Jablonec nad Nisou. Der achteckige steinerne Aussichtsturm wurde vom deutschen Alpenverein Sektion Jablonec nach einem Plan des Jablonecer Architekten Rudolf Hemmrich nahe am höchsten Punkt des Proseč-Kammes errichtet.
Der Proseč-Kamm ist ein 1 km breiter und rund 4 km langer bewaldeter Kamm, auf dem viele Wander- und Fußwege existieren. Auf der einen Seite erstreckt sich die Gemeinde Proseč nad Nisou und auf der anderen das Jablonecer Lukášov und Rýnovice. Dieser nicht besonders hohe Kamm hat maximal 593 m ü.M. Der achteckige steinerne Aussichtsturm wurde vom deutschen Alpenverein Sektion Jablonec nach einem Plan des Jablonecer Architekten Rudolf Hemmrich nahe am höchsten Punkt des Proseč-Kammes errichtet. Der Bau aus Granitquadern ist 28 m hoch und 105 hölzerne Stu- fen führen zur 24 m hohen Plattform hinauf, von der man eine ausgezeichnete Aussicht genießen kann. Von hier aus sehen Sie ganz Jablonec, einen Teil von Liberec, das Isergebirge mit weiteren Aussichtstürmen, den Kaiserstein, Černá Studnice, einen Teil des Riesengebirges, den Ještěd-Kamm und weitere Orte. Während die Baude nach einem Brand 2016 völlig neu errichtet wurde, so steht der Aussichtsturm schon seit 1932 als treuer Wächter auf dem Kamm.
KONTAKT: Chata Proseč – www.chataprosec.cz, +420 604 520 550, info@chataprosec.cz
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foto Matyáš Gál
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původní dřevěná rozhledna – historické foto
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foto Matyáš Gál
6. Ještěd (Jeschken) mit Seilbahn
Der Ještěd ist seit jeher eine Dominante von Nordböhmen und ein Symbol von Liberec. Vom Gipfel des Berges hat man einen unbegrenzten Blick in alle Himmelsrichtungen. Die Form und der kultivierte Technizismus respektieren den Kontext der Landschaft und gaben dem Berggipfel eine elegante aerodynamische Spitze.
Er bietet faszinierende Ausblicke zum Riesengebirge, dem Isergebirge, dem Lausitzer Gebirge, dem Böhmischen Paradies und dem Böhmischen Mittelgebirge. 1737 wurde auf dem Gipfelfelsen ein Kreuz errichtet, im 19. Jahr- hundert konnten die Touristen an einer Station Erfrischungen genießen. Der Besucheransturm führte 1907 zur Errichtung einer größeren steinernen Bergbaude mit einem 28 m hohen Aussichtsturm. Nach einem Brand 1963 wurde der Bau eines neuen modernen Gebäudes mit Hotel, Restaurant und 90 m hohem Sendemast nach einem Vorschlag von Karel Hubáček begonnen. Die Form und der kultivierte Technizismus respektieren den Kontext der Landschaft und gaben dem Berggipfel eine elegante aerodynamische Spitze.
Auf den Ještěd bringt Sie eine Pendelseilbahn, die von der Firma František Wiesner in Chrudim hergestellt und schon 1933 in Betrieb genommen wurde. Sie war daher eine der ersten Seilschwebebahnen der Republik. 1975 wurde sie umgebaut, gehört zur Tschechischen Bahn und ist ausgesprochen be- liebt. Von der Talstation mit 600 m ü. M. überwindet sie 400 Höhenmeter zum Gipfel. Eine Kabine der Seilbahn von 1933 befindet sich heute im Nordböhmischen Museum Liberec.
KONTAKT: Hotel Ještěd: www.jested.cz, +420 485 104 291, recepce@jested.cz
Lanová dráha (Seilbahn) / wegen Rekonstruktion außer Betrieb: www.lanovka-jested.cz, +420 485 104 287, info@cd.cz
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foto Jan Pikous
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foto Jiří Jiroutek
7. Technikmuseum Liberec
Das Museum, in dem sich industrielle Vergangenheit und industriellen Gegenwart begegnen, präsentiert den Besuchern 4 thematische Pavillons.
Der Pavillon A zeigt Verkehrsmittel, Automobile aus verschiedenen Ecken der Welt, Motorräder aus der Vorkriegs- und Nachkriegsproduktion und eine spezielle Ausstellung von Fahrrädern und deren Vorgängern, die dem 200. Jubiläum der Erfindung des Fahrrads gewidmet ist. 2017 erweiterte sich das Museum um einen neuen Pavillon B, der sich mit der Geschichte des Textilwesens befasst und dank der Kooperation mit bedeutenden lokalen industriellen Firmen auch moderne Produktionstechno- logien zeigt. Auf Luftfahrtbegeisterte wartet eine Ausstellung die an die Fachschule für Flugzeug- mechaniker anknüpft, die kurz nach dem Krieg in Liberec wirkte. Aus Anlass der Hundertjahrfeier der Republik wurde das Museum um den Pavillon C bereichert, der sich mit dem Verkehr und seiner Geschichte in der Region Liberec. Besonders Lieb- haber von Bussen und Straßenbahnen werden zufrieden sein. Der Pavillon D, genannt Königreich der Automobile, präsentiert besonders Luxuskarossen der Marken Rolls-Royce oder Cadillac und deren Entwicklung im 20. Jahrhundert. Eine Perle sind auch über 100 Jahre alte Sammlerstücke, z.B. der Maxwell-Veteran bzw. die spezielle Rennversion Ford T Rajo. Im Außenraum des Museums warten historische Lokomotiven auf Liebhaber der Eisenbahn.
KONTAKT: Technické muzeum Liberec – www.tmliberec.cz, +420 731 737 969, info@tmliberec.cz
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foto Matyáš Gál
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foto Matyáš Gál
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foto Matyáš Gál
8. Zahnradbahn von Kořenov
Die Zahnradbahn Tanvald – Kořenov – Harrachov, Spitzname Polubenka, ist eine technische Seltenheit, die einzige Zahnradbahn in der Tschechischen Republik, mit der steilsten Strecke und dem steilsten Tunnel. In einem Gebäude der früheren Bahnstation Kořenov befindet sich das Museum der Zahnradbahn.
Die 1902 fertiggestellte Trasse war eine wichtige Verbindung der Industriegebiete Jablonec und Liberec zu den Steinkohlegebieten in Schlesien. Die Erbauer halfen sich mit einer Zahnstange zwischen den Schienen aus, in die ein Zahnrad der Lokomotive eingreift. Die Steigung der Strecke erreicht unglaubliche 58 Promille. Auf einer Länge von 6,7 km überwindet die Bahn extreme 235 Höhenmeter. Dank der Eisenbahngesellschaft Tavald können Sie bei nostalgischen Fahrten mit dem ursprünglichen Zug fahren. In einem Gebäude der früheren Bahnstation Kořenov befindet sich das Museum der Zahnradbahn. Die Ausstellung zeigt die Zahnradstrecke, ihre turbulente Geschichte, Besonderheiten des Betriebes und ursprüngliche Fahrzeuge. Mit Texten, zeitgenössischen Fotografien und Ausstellungsstücken werden Vergangenheit und Gegenwart der Strecke illustriert. Unter den Exponaten können Sie Modelle verschiede- ner Zahnradarten besichtigen, einschließlich des Zahnrads, das in Dampf- und Diesellokomotiven Verwendung fand, die auf der hiesigen Strecke fuhren. Zur Besichtigung des Museums gehört auch der rekonstruierte Lokschuppen mit Drehscheibe von 1902, wo interessante Schienenfahrzeuge aus- gestellt sind, wie die Diesellokomotive T 426.0 mit Zahnrad, andere Dieselloks und Triebwagen sowie eine historische Draisine.
KONTAKT: Zubačka Kořenov – www.zubacka.cz, +420 722 076 627, muzeum@zubacka.cz
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foto Zubačka z. s.
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foto Zubačka z. s.
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foto Zubačka z. s.
9. Museum der Spielzeugfertigung in Jiřetín pod Bukovou
Die Fabrik DETOA Albrechtice s.r.o. ist der größte und älteste Produzent von Holzspielzeug in Tschechien. Zum beliebtesten Spielzeugsortiment der Firma gehört der kleine Maulwurf – ein Werk des Künstlers Zdeněk Miler.
Die Firma wurde 1908 von Johann Schowanek in Jiřetín pod Bukovou gegründet, wo er geeignete Bedingungen für sein Unternehmen vorfand. Das Fabrikgebäude projektierte der bedeutende Jablonecer Architekt Robert Hemmrich im klassizistischen Stil mit Elementen des Art Deco. Die Firma begann ihre Fertigung mit Perlen und Knöpfen aus Holz und anderen kleinen gedrechselten Teilen und wurde schnell zum bedeutendsten europäischen Produzenten auf diesem Gebiet. 1927 erweiterte Hans Schovanek (der Sohn von Johann Schovanek) das Fertigungssortiment um Holzspielzeug. Nach 1945 begann man auch Pianomechanik, später noch Flügelmechanik und die Klaviertastatur herzustellen. In diesen Räumen läuft die Produktion ohne Unterbrechung bis heute mit den traditionellen Abläufen und einem großen Anteil von Handarbeit. Zum beliebtesten Spielzeugsortiment der Firma gehört der kleine Maulwurf – ein Werk des Künstlers Zdeněk Miler. Für die Besucher wurde eine interaktive Produktionsbesichtigung vorbereitet. Die Exkursion schließt die Besichtigung historischer Maschinen, zeitgenössischer Erzeugnisse und der gegenwärtige Produktion ein. In Kreativwerkstätten kann sich jeder Besucher sein eigenes originelles Spielzeug anfertigen. Das Museum zeigt u.a. auch die ständigen Ausstellungen „Berühmte Sportler“ und „Kriegsproduktion“.
KONTAKT: DETOA – www.detoa.cz, +420 721 843 020, exkurze@detoa.cz
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historické foto továrny – Jiřetín pod Bukovou
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foto DETOA Albrechtice s.r.o.
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foto DETOA Albrechtice s.r.o.
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10. Aussichtsturm Štěpánka und Bunker
Der steinerne neugotische Aussichtsturm Štěpánka (Stephanshöhe) ist der älteste im Isergebirge. Kenner der Vorkriegsgeschichte schätzen den Bunker/řopík unterhalb der Stephanshöhe
Fürst Camille Rohan begann 1847 zu Ehren Erzherzog Stephans, des Patronen der kaiserlichen Landstraße von Liberec nach Trutnov mit dem Bau. Er beendete den Bau jedoch nicht. Die Legende besagt, dass eine Zigeunerin ihn gewarnt hätte, dass er bald nach der Vollendung sterben müsse. 1892 wurde der Turm vollendet und Rohan starb wirklich kurz danach.
Der achtseitige schlanke Aussichtsturm aus Ziegeln und Sandstein wurde nach einem Plan von Professor Brausewetter aus Liberec errichtet. Aus 24 m Höhe hat man einen herrlichen Ausblick auf das Riesengebirge und das Isergebirge, der Täler von Desná und Kamenice, eine Ansammlung von Berghütten, aber auch zum Bezděz, Ralsko und dem Lausitzer Gebirge.
Kenner der Vorkriegsgeschichte schätzen den Bunker/řopík unterhalb der Stephanshöhe. Im Bunker LO typ 37 werden kommentierte Besichtigungen organisiert. Er wurde auf den Stand im bewegen- den September 1938 zurückgebracht und zeigt die Geschichte der leichten Befestigungen an den Grenzen im Isergebirge und Riesengebirge. Unter der Stephanshöhe befindet sich auch ein weiteres von vielen Objekten der leichten Befestigung im Isergebirge, ein Maschinengewehrnest vom Typ C. Die leichte Befestigungslinie wurde in den Jahren 1936 bis 1938 zur Verteidigung gegen die drohende militärische Aggression errichtet.
KONTAKT: Aussichtsturm (rozhledna) Štěpánka: www.jizerkyprovas.cz, +420 725 805 266, ic@jizerkyprovas.cz
Museum der leichten Befestigungen (Muzeum lehkého opevnění): +420 737 376 238, Jirka-ropik@seznam.cz
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foto Matyáš Gál
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foto Jan Pikous
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foto Jan Pikous
11. Aussichtsturm Černá studnice (Schwarzbrunnberg)
Das, was für Liberec und seine unmittelbare Um- gebung der Ještěd ist, das war für die Gegend um Jablonec der Berg Černá studnice. Gehört mit 26 m zu den höchsten steinernen Aussichtstürmen im Isergebirge.
Bereits 1885 schuf der Liberecer Alpenverein auf dem 869 m hohen Gipfelfelsen eine einfache Aussichtsplattform mit Stufen dorthin. Die Jablonecer Sektion sehnte sich sehr danach hier eine repräsentative Touristenbaude zu haben. Den Wettbewerb gewann der Architekt Robert Hemmrich aus Jablonec, der dem Aussichtspunkt die Form eines unerschrockenen Wachturms des Isergebirges gab. Für die 160 cm starken Mauern wurden bis zu drei Tonnen schwere Granitquader benutzt. Der Baumeister Corazza begann 1904 mit der Arbeit und schon nach einem Jahr war das Werk, eine Baude mit Aussichtsturm, fertig und konnte der Öffentlichkeit übergeben werden. Černá studnice gehört mit 26 m zu den höchsten steinernen Aussichtstürmen im Isergebirge. 91 Treppenstufen führen nach oben und durch verglaste Türen treten Sie zu vier Wandelgängen hinaus, die einen imposanten Rundumblick zu den umliegenden Gipfeln des Isergebirges mit vielen weiteren Aussichtstürmen (Královka, Tanvaldský Špičák, Bramberk) freigeben. Bei guten Sichtverhältnissen können Sie auch den Ještěd, Ralsko, Kozákov, die Burgen Trosky und Bezděz sowie den höchsten Berg Tschechiens die Schneekoppe erblicken.
Erreichbar mit dem Rad, zu Fuß oder auf Skiern. Im Winter ist die längste Naturrodelbahn Tschechiens von Černá studnice nach Smržovka eine Touristenattraktion. Die Trasse ist frei zugänglich, 4 km lang und überwindet 316 Höhenmeter.
KONTAKT: Rozhledna Černá studnice (Schwarzbrunnberg) – www.cernastudnice.eu, +420 774 305 830, info@cernastudnice.eu
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dobová fotografie rozhledny Černá studnice
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foto OHK Jablonec n. N.
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foto Jan Pikous
12. Durchbrochene Talsperre
Der Stausee entstand 1915 am Fluss Bílá Desná im Isergebirge auf 806 m ü.M. nach einem Projekt von Wilhelm Plenkner. Im September des Folgejahres, genau 10 Monate nach der amtlichen Genehmigung, kam es zum Dammdurchbruch. Die Talsperre wurde nicht mehr neu gebaut und ihre Trümmer sind bis heute ein stummer Zeuge der Tragöde.
Innerhalb kurzer Zeit entstand ein 40 m breiter Durchbruch und eine große Menge Wasser stürzte in das Desná-Tal. Die Folgen waren tragisch: 65 Menschenleben, mehr als 30 vollständig zerstörte Häuser einschließlich Glasschleifereien, Schulen und Feuerwehrhäuser, über 70 beschädigte Häuser, 307 Menschen ohne Unterkunft und 1020 ohne Arbeit, verendete Tiere, vernichtete Warenlager, vom Schlamm überflutete Wiesen… Vom ursprünglichen Wasserspeicher mit 400 000 m3 blieb nur der Kontrollturm, Reste des Dammes, die Überlaufkaskade und der 1105m lange unterirdische Stollen erhalten, der Wasser zur benachbarten Talsperre Souš ableiten sollte. Die durchbrochene Talsperre wurde nicht mehr neu gebaut und ihre Trümmer sind bis heute ein stummer Zeuge der Tragöde. Daran erinnert auch ein drei Tonnen schwerer Gedenkstein in Desná I, den das Wasser hierher mitgerissen hatte. Nach der Katastrophe wurden für lange Zeit auf der Welt keine Talsperren mit aufgeschüttetem Damm mehr errichtet.
Von Desná aus führt ein Lehrpfad mit 4 Informationstafeln zum Gebiet der durchbrochenen Talsperre und auf dem Gelände selbst wurden weitere Tafeln aufgestellt, die die historischen Ereignisse erinnern. Hier ist auch ein Gedenkstein mit den Namen aller identifizierten Opfer. Ganzjährig frei zugänglich.
KONTAKT: tel. +420 482 428 999, jizhory@nature.cz
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dobová fotografie Protržené přehrady
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foto Matyáš Gál
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foto Matyáš Gál
13. Talsperre Bedřichov an der Schwarzen Neiße mit Lehrpfad
Diese höchstgelegene Talsperre im Isergebirge befindet sich 3 km nördlich von Bedřichov im Landschaftsschutzgebiet Isergebirge in 775 m ü.M. Das Wasser wird von einer 340 m langen und 23,5 m hohen Staumauer zurückgehalten. Der Hauptgrund für ihre Errichtung ist der Schutz vor Überschwemmungen.
Nach der katastrophalen Überschwemmung im Juli 1897 wurde 1900 in Liberec beschlossen ein Hochwasserschutzsystem zu errichten. Professor Otto Intze erarbeitete ein generelles Projekt, das für das Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße sechs Wasserreservoire vorsah. 1902 – 1906 wurden fünf davon realisiert, außer Bedřichov auch Harcov, Fojtka, Mlýnice und Mšeno. Das war das älteste Talsperrensystem auf unserem Gebiet. Vom Bau der Talsperre Bedřichov gibt es eine gute Fotodokumentation. Die Wasserbauten ergänzt ein Lehrpfad, der 12 Stationen vereint, vom Sattel des Maliník über das Wasserwerk bis zum Wasserkraftwerk in Rudolfov.
Er kommt an Objekten der Wasserzubringer vorbei, wobei Sie Wissenswertes über Wasserwirtschaft, das Leben in der Talsperre, Fischtreppen und hydrologisches Monitoring erfahren. Nach einem barrierefreien hölzernen Fußweg mit zwei Aussichtsplattformen gehen Sie an Isergebirgs-Marterln vorbei und weiter durch das Tal unter dem Ölberg (Olivetská hora) zur Quelle der Schwarzen Neiße. Von dort führt der Pfad zur Kreuzung der Wanderwege Hřebínek, wo er endet.
Die Talsperre ist ganzjährig zu Fuß oder per Rad und im Winter auf Skiern erreichbar. Im Sommer bietet sich die Möglichkeit zum Baden an.
KONTAKT: www.bedrichov.cz, +420 483 380 034, infocentrum@bedrichov.cz
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dobová fotografie přehrady na Černé Nise
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foto Jan Pikous
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foto Jan Pikous
14. Straßenbahnstrecke Liberec – Jablonec nad Nisou
Die Straßenbahnstrecke Liberec – Jablonec nad Nisou ist die längste und zugleich nur eine von vier Straßenbahnen in der Tschechischen Republik, die zwei Städte verbinden. Sie entstand in den Jahren 1947–1955.
Der Betrieb wurde von der Jablonecer Seite aus schrittweise aufgenommen, zunächst 1953 nach Proseč nad Nisou und ein Jahr später bis Vratislavice nad Nisou. Auf der ganzen Strecke ver- kehrten die Straßenbahnen seit dem 1. Januar 1955. So wie beim früheren Jablonecer und dem früheren Liberecer Straßenbahnnetz hatten die Gleise eine Spurweite von 1000 mm. Bis 2009 war die ganze Strecke eingleisig mit Weichen. Im neuen Jahrtausend wurde sie allmählich auf die Standardspurweite 1435 mm umgestellt und der Abschnitt von Liberec nach Vratislavice wurde zweigleisig. Diese Bahnstrecke führt durch beide Städte, durch schöne Wälder und schwach besiedelte stadtnahe Landschaft zwischen Liberec und Jablonec. Gegenwärtig wird der Abschnitt von Vratislavice nach Jablonec an den letzten Teilen der Strecke modernisiert und der Betrieb erfolgt mit Bussen (geplant bis April 2023). Nach dem Abschluss der Modernisierung fahren zwischen den Städten nur noch Straßenbahnen mit der Spurweite 1435 mm, so dass die historischen Exemplare z.B. die ursprünglichen Wagen der Jablonecer Elektrischen Bahnen aus den Jahren 1899–1953, dort nicht mehr fahren können. Diese können wir nur noch in Liberec auf dem Abschnitt vom Zentrum nach Lidové Sady erleben. Die Geschichte des Straßenbahnverkehrs in beiden Städten zeigt die Ausstellung des öffentlichen Verkehrs im Technikmuseum von Liberec.
KONTAKT: www.boveraclub.com, +420 739 682 083, boveraclub@dpmlj.cz
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tramvajová trať – foto Boveraclub z. s.
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foto Matyáš Gál
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15. Bockwindmühle Kottmarsdorf
Die Windmühle in Jindřichovice ist die einzige funktionierende und öffentlich zugängliche kleine Mühle in Böhmen und ist eine der Attraktionen des Museums des ländlichen Lebens vor der industriellen Revolution in Jindřichovice pod Smrkem.
Der ungewöhnliche Bau einer Windmühle entstand 2002. Die Bauherren nutzten Reste einer 1930 in Tošanovice bei Frýdek-Místek errichteten hölzernen Windmühle mit Turbine.
Das ganze Mahlwerk blieb erhalten und wurde sensibel in den kleinen einstöckigen Rundbau mit 3,9 m Durchmesser und 4,2 m Höhe eingepasst. Über dem Schindeldach wurde die ursprüngliche Turbine montiert mit den 15 Schaufeln, einem Durchschnitt von 2,8 m und einer Windfahne, die die Turbine selbständig entgegen der Windrichtung ausrichtet. Die Gesamthöhe des Objekts einschließlich der Turbinenschaufeln beträgt 7,1 m. Der Innenraum der Mühle dient als Fotogalerie, die den Bau der Mühle dokumentiert und zugleich andere Windmühlen in Tschechien zeigt. Das Ziegelmauerwerk wurde auf steinernem Fundament errichtet, mit Lehmputz und Beimengungen von Pferde- und Kuhmist sowie einer Schicht gemischt aus Sand, Ton und Mehlbrei. An der Außenseite wurde ein Gemisch aus Kalk und etwas Quark und Leinöl angebracht.
KONTAKT: Větrný mlýn (Windmühle) Jindřichovice pod Smrkem – tel. +420 776 213 236, lunaria.jps@seznam.cz, www.zijiciskanzen.cz
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Die Landkarte
Realisiert im Rahmen des Projekts „ Zusammenarbeit bei Präsentation und Bewerbung von technischen Denkmälern“. Das Projekt wurde von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit dem Kooperationsprogramm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014-2020 gefördert.
Der Projektpartner: Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz GmbH