Der Gablonzer Arzt Alfred Kantor ließ sich das Projekt seiner Familienvilla vom Architekten Heinrich Kulka, einem Schüler und langjährigen Mitarbeiter des weltbekannten Architekten Adolf Loos ausarbeiten. Die Villa steht an der verkehrsreichen Kreuzung der Straßen Palackého und U Přehrady und erinnert stark an die berühmte Villa Müller in Prag. Sie ist viergeschossig, ihre auffällig kubischen Massen werden von einem unregelmäßigen Fensterraster durchbrochen. Das auffälligste Element in der weiß verputzten Fassade ist der Eingangsbereich mit Travertin-Verkleidung und vergitterter Glastür. Im halbversenkten Souterrain befand sich die private Arztpraxis von Dr. Kantor. Seine Familie war nach dem Krieg gezwungen, die Villa zu verlassen und nach Deutschland auszusiedeln. In der zweiten Hälfte 20. Jahrhundert wurde die Villa Kantor zum Wohnhaus umfunktioniert – ein unsensibler baulicher Eingriff. In der Gegenwart drohen der in Besitz der Stadt befindlichen Villa weder unsensible bauliche Eingriffe, noch ihr Abriss, denn ihr architektonischer Wert ist mittlerweile hinreichend bekannt. (Die Villa ist nicht zu besichtigen)